Keimzahlen
Unter der Keimzahl versteht man die Anzahl Keime (vor allem Bakterien) pro Milliliter Milch. Die Beanstandungsgrenze ZMP liegt bei 60‘000 Keimen/ml. Keime bauen Milchbestandteile ab und haben so einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit, den Geschmack und die Verarbeitung der Milch.
Bakterien vermehren sich sehr schnell in warmer, feuchter und nährstoffreicher Umgebung. Bei optimalen Bedingungen für die Bakterien verdoppelt sich ihre Anzahl alle 20 bis 30 Minuten. Aus einem einzigen Keim können so innerhalb von 10 Stunden über 2 Millionen Keime entstehen. Daher ist es wichtig, dass in der Milch möglichst wenige Keime vorhanden sind, und dass ihre Vermehrung durch schnelle Kühlung verhindert wird. Eine geringe Keimbelastung in der Milch wird durch gute Melk- und Stallhygiene, optimales Stallklima und durch eine gründliche Reinigung und Entkeimung der Melkanlage und des Milchtanks sichergestellt. Die Kühlgeräte müssen regelmässig gewartet werden.
Woher kommen die Keime?
- Zitzenkanal: 10 - 1‘000 KBE/ml
- Luft: 100 - 15‘000 KBE/ml
- Schmutzige Zitzen: 5‘000 - 20‘000 KBE/ml
- Melk- und Kühlgeräte: 100 - 3‘000‘000 KBE/ml
Mögliche Ursachen
Milchkühlung, Reinigung
Merkblätter und Checkliste
Endoskop-Kamera
Mit Hilfe der Endoskopie können auf einfache Art und Weise eher schwierig zugängliche Stellen in der Melkanlage auf Rückstände kontrolliert werden. So können zum Beispiel vom Milchabscheider ausgehend die Leitungen und der Dreiweghahn kontrolliert werden, ohne dass die Verschraubungen gelöst werden müssen. Dabei ist es auch möglich, mit dem Endoskop Bilder und Videoaufnahmen zu machen. Nicht selten können in Milchleitungen auch sogenannte Biofilme festgestellt werden. Biofilme entstehen in der Regel im oberen Viertel der Leitung, wegen zu tiefem Volumenstrom bei der Reinigung.