Gefrierpunkt
Der Gefrierpunkt der Milch wird bestimmt, um eine allfällige Wasserbeimengung festzustellen. Normale Kuhmilch gefriert bei -0.520°C bis -0.530° C und tiefer.
Veränderungen des Gefrierpunktes treten auf durch Fremdwasser (1 % Wasser führt zu 0.005° C höherem, und somit schlechterem Gefrierpunkt). Veränderungen können auch durch die Fütterung oder durch das Klima hervortreten. Dies führt zu einer Veränderung des Gehaltes an gelösten Stoffen in der Milch. Lactose und Salze sind gelöste Stoffe mit signifikantem Einfluss auf den Gefrierpunkt (verantwortlich für 80 % der Veränderungen).
Die Folgenden Faktoren können den Gehalt an diesen Inhaltsstoffen verändern, so dass sich der Gefrierpunkt auch ohne Beimengung von Wasser verschlechtert. Dabei handelt es sich um geringfügige Veränderungen (meist im Bereich von -0.516° C bis -0.519° C).
- Energiemangel und Eiweissüberschuss: häufige Situation im Sommer (schnell gewachsenes junges Gras)
- Rohfasermangel
- Energie- und Eiweißunterversorgung
- Kühe in der Startphase (Energiemangel)
- Schlechte Futterqualität
- Schlechter Futterverzehr
- Abrupte Fütterungsänderungen
- Schlechtes Pansenmilieu (z.B. Pansenacidose)
- Kranke, abgemagerte Tiere
- Tiere mit Durchfall
- Hitze (verminderter Verzehr)
- Unterversorgung mit Salzen und Mineralstoffen
- Absolute Unterversorgung
- Relative Unterversorgung bei Durchfall, Hitze
Was ist zu tun bei schlechtem Gefrierpunkt?
Melkanlage auf Restwasser überprüfen
- Durchhängende Melkleitungen (z.B. bei der Schwenkbrücke)
- Gefälle der Melkleitung kontrollieren
- Restwasser im Milchabscheider oder im Abfüllschlauch hinter der Milchpumpe
- Eis in den Leitungen (Restwasser unmittelbar nach Reinigung entfernen bei tiefen Temperaturen)
Fütterung überprüfen
- Viehsalz und Mineralstoffgabe erhöhen
- Energieversorgung der Kühe in der Startphase überprüfen, evtl. Dextrose füttern
- Energie- und Eiweissversorgung überprüfen
- Rohfasergabe überprüfen
- Ursachen für schlechten Futterverzehr eliminieren, Durchfall vermeiden
Merkblatt